Erfahrungsbericht Wohnungsumbau: Wie ich eine ebenerdige Dusche bekommen habe

Das Alter ist leider etwas, mit dem wir uns alle nicht so gerne beschäftigen wollen. Trotzdem ist es wichtig, sich frühzeitig damit zu beschäftigen und Vorsorge zu treffen. Das war auch meine Entscheidung (43, männlich, alleinstehend in einer Eigentumswohnung im Erdgeschoss). Also habe ich mich umgeschaut und mich darüber informiert, wie der Wohnungsumbau in Sachen Barrierefreiheit funktioniert. Mein Erfahrungsbericht soll einen genaueren Einblick geben.

Die Auswahl an Möglichkeiten ist erschlagend

Bevor es an die konkrete Planung ging, habe ich mich erst einmal über die Möglichkeiten informiert und war ziemlich baff – die Fülle an möglichen Maßnahmen zur Barrierefreiheit ist so groß, dass es am Anfang schwerfällt, überhaupt etwas auszuwählen. Einige Dinge wären dabei problemlos umzusetzen, bei anderen hätte ich mich an die Eigentümergemeinschaft im Haus wenden müssen.

Ich fand vor allem die folgende Möglichkeit spannend:

Einbau einer ebenerdigen Dusche

Sollte ich also einmal im Rollstuhl sitzen, wäre Hygiene innerhalb der eigenen vier Wände schonmal weniger kompliziert.

Erfahrungsbericht Wohnungsumbau: Die Auswahl an Möglichkeiten ist erschlagend

Andere Maßnahmen wie Haltegriffe oder runterfahrbare Möbel habe ich auf später verschoben. Einbauten wie ein Treppenlift kommen für mich ebenfalls nicht infrage. Ich denke, dass gerade Letzteres wirklich nur im Bedarfsfall sinnvoll (und erlaubt?) ist. Schließlich würde der Lift jetzt schon die Treppe im Eingangsbereich blockieren, obwohl niemand davon einen Nutzen hätte.

Rechtliches Wirrwarr: Was darf ich und was nicht?

Dennoch habe ich dabei gelernt, dass die Eigentümergemeinschaft viele der Maßnahmen nicht mehr so leicht ablehnen kann. Dabei handelt es sich jetzt um sogenannte privilegierte Maßnahmen nach dem WEG. Trotzdem darf die Wohnungseigentümergemeinschaft bei der Art der Umsetzung bestimmter Maßnahmen wie der Verbreiterung des Wohnungseingangs oder der Verbreiterung des Parkplatzes mitreden. Nun ja – für mich war das jetzt weniger relevant. Trotzdem habe ich nachgefragt, um auf Nummer sicher zu gehen. Es gab zum Glück keine Einwände und ich konnte die Baumaßnahmen auf eigene Rechnung durchführen lassen.

Der Umbau: Überraschend problemfrei

Ich habe mich dazu entschlossen, den Umbau von Fachleuten vornehmen zu lassen. Es war schwierig, einen Termin zu bekommen. Handwerker sind momentan sehr gefragt und Materialmangel macht das Ganze nicht unbedingt einfacher. Aber es hat geklappt. Bei mir waren folgende Arbeiten zu erledigen:

Erfahrungsbericht Wohnungsumbau: Der Umbau: Überraschend problemfrei

  • Entfernung der alten Duschwanne und der Armaturen
  • Einbau des Ablaufsystems (die Aufbauhöhe war glücklicherweise ausreichend)
  • Anpassung von Abwasserleitungen
  • Erneuerung der Wandfliesen
  • Montage der neuen Armaturen
  • Verfugung

Die Bauarbeiten ging nach dem Beginn zügig voran und haben insgesamt etwa 4 Tage gedauert.

Die finanzielle Situation: Förderungen keinesfalls sicher

Ein altersgerechter Umbau der eigenen Immobilie wird vom Staat über die KfW gefördert. Hier haben wir die Auswahl zwischen einem vergünstigten Kredit und einem Zuschuss. Der Zuschuss erschien mir von Beginn an attraktiver: Bei Einzelmaßnahmen werden 10% der Kosten einfach bezahlt. Ich hatte Glück und konnte einen Zuschuss ergattern. Leider sind die Fördertöpfe gerade im Jahr 2022 schon sehr früh erschöpft gewesen, so dass viele Antragsteller leer ausgingen oder auf das Kreditprogramm ausweichen mussten.

Stolz auf die neue Dusche

Unter dem Strich bin ich jetzt schon stolz auf meine neue Dusche. Die Arbeiten gingen relativ problemlos, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. Auch die Kosten hielten sich in Grenzen und ich habe jetzt das gute Gefühl, in die Zukunft investiert zu haben. Dem Wert meiner Wohnung dürfte das Ganze ebenfalls nicht geschadet haben.

Für mich kamen insgesamt folgende Kosten zusammen:

  • Umbau der Dusche: 5.300 Euro

Die Beantragung des Zuschusses über 530 Euro im Zuschussportal der KfW stellte kein größeres Problem dar: Einfach registrieren, die Nachweise hochladen und binnen weniger Wochen war das Geld da.