Sicherheitsvorkehrungen eines Treppenlifts: So werden Nutzer geschützt
Personenaufzüge unterliegen hierzulande strengen Sicherheits- und Wartungsvorschriften. Dies hat sich als wichtig herausgestellt, um die Sicherheit der Fahrgäste zu jedem Zeitpunkt gewährleisten zu können. Doch wie sieht es bei Treppenlifts im privaten und öffentlichen Bereich aus? Durch welche Sicherheitsvorkehrungen und Merkmale garantieren die gängigen Modelle ihren Nutzern eine unfallfreie Fahrt? Dieser Ratgeber zeigt die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen eines Treppenlifts genauer auf.
Welche Sicherheits-Merkmale hat ein Treppenlift?
Insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen sind darauf angewiesen, dass sich der Treppenlift als Hilfsmittel sicher und bedienerfreundlich nutzen lässt. Diese Ansprüche erfüllt der Lift mit folgenden Sicherheits-Elementen:
- Akustisches Signal: Dass der Sitz die Parkposition erreicht hat, zeigt der Lift mit einem Signalton an. Der Nutzer wird orientiert und steigt nicht zu früh auf oder ab.
- Einhand-Prinzip: Armlehnen und Sitzfläche hoch- und wieder hinunterklappen sowie die Gurte anlegen – alle Handgriffe lassen sich bei einem hochwertigen Modell mit wenig Kraft und einer Hand erledigen. Dies erlaubt auch mobilitätseingeschränkten Personen die bequeme Nutzung.
- Höhenverstellbare Sitzfläche: Die Sitzfläche lässt sich auf die Körpergröße des Nutzers individuell einstellen, sodass der Einstieg leichtfällt. Auch Rollstuhlfahrer bekommen mit einer Sitzfläche in der richtigen Höhe die Möglichkeit eines komfortablen Umstiegs.
- Gurte, Armlehnen und Fußteil: Diese Elemente sorgen beim Fahrer für eine stabile Sitzhaltung und verhindern, dass er während der Fahrt vom Sitzteil rutscht. Somit ist ein fester Sitz garantiert.
- Notstopp-Funktion: Die Fahrt des Treppenlifts setzt sich nur so lange fort, wie der Fahrer den Schalter bzw. Steuerhebel betätigt. Lässt er los, stoppt der Sitz. Auch wenn seine Sensoren im Fußteil den Kontakt mit einem Hindernis registrieren, hält der Treppenlift an. Auf diese Weise kann es weder zu Kollisionen mit Personen kommen, noch werden Objekte von der Treppe gestoßen.
- Akku-Betrieb: Der Elektromotor des Treppenlifts bezieht seine Energie über den Hausstrom. Da der Lift jedoch per Akku betrieben wird, ist seine Funktion auch bei Stromausfällen gesichert. Dies wird vor allem dann wichtig, wenn Betroffene das Haus möglichst schnell verlassen müssen.
- Verdeckter Antrieb und Klemmschutz: Zahnstange und Antriebsräder sind innerhalb der Schienen so abgedeckt, das sich die Kleidung des Fahrers nicht darin verfangen kann. Gerät dennoch ein Gegenstand zwischen Antrieb und Schiene, wird der Betrieb sofort automatisch gestoppt.
- Fangvorrichtung: Sollte der Antrieb des Lifts während der Fahrt ausfallen oder ein sonstiger schwerwiegender Defekt eintreten, hält die Fangvorrichtung das Sitzteil an. Hier besteht keine Gefahr, dass der Sitz unkontrolliert die Treppe hinabrauscht.
- Kindersicherung: Der Treppenlift nimmt den Betrieb nur auf, wenn der Nutzer ihn durch einen Schlüssel entriegelt. Dies schützt auch im Hausflur vor unsachgemäßer Nutzung.
- Normen und Siegel: Käufer sollten darauf achten, dass der Treppenlift ein CE-Siegel trägt, das besagt, dass ein Produkt gemäß europäischer Sicherheitsnormen produziert wurde.
Experten-Tipp: Treppenlift regelmäßig warten lassen
Für die bestehende Betriebssicherheit eines Treppenlifts ist eine regelmäßige und fachkundige Wartung essenziell. Sie sollte bei Lifts in Innenräumen einmal pro Jahr stattfinden; bei Außenlifts zweimal pro Jahr. In der Regel schließt der Treppenlift-Käufer mit dem jeweiligen Hersteller einen Wartungsvertrag ab. Er sieht vor, dass ein Servicetechniker in regelmäßigen Abständen die Funktion prüft und Verschleißteile austauscht. Nach Ablauf des Gewährleistungszeitraums fallen dafür zwischen 100 und 200 Euro pro Jahr an. Trotzdem ist diese Investition unbedingt erforderlich.
Welche Sicherheitsvorkehrungen sind beim Einbau eines Treppenlifts zu treffen?
Da Treppen auf eine hohe Traglast ausgelegt sind, lässt sich ein Treppenlift prinzipiell auf jeder Stufenkonstruktion anbringen. Falls die Schienen an der Wand oder am Treppengeländer fixiert werden sollen, ist die Tragkraft des jeweiligen Materials ausschlaggebend. Um die Treppe als Fluchtweg nicht zu versperren, sollte ein Treppenlift nicht an sehr schmale Treppen installiert werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Sitzteil in der Parkposition im Treppenraum verbleibt.
Nutzer sollten einkalkulieren: Im eingeklappten Zustand kann ein Treppenlift bis zu 40cm Raum von der Treppenbreite beanspruchen, in ausgeklapptem Zustand ragt er bis zu 70cm in den Treppenraum. Dennoch müssen im privaten Eigenheim keine Restbreiten eingehalten werden – hier entscheidet nur der Eigentümer über den Einbau eines Treppenlifts.
Sicherheitsvorkehrungen in Mehrparteienhäusern
Mieter haben ein Recht darauf, barrierefrei in ihre Wohnung zu gelangen. Ob sie jedoch einen Treppenlift im Treppenhaus installieren dürfen, hängt davon ab, ob nötige Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden können. Diese müssen unter anderem garantieren, dass der Treppenlift in Parkposition eine Restlaufbreite von 60cm im Treppenraum freilässt.
Treppen in Mehrparteienhäusern sollen gemäß DIN 18065 eine Laufbreite von mindestens 100cm aufweisen – daher ist der Einbau in den meisten Fällen möglich. Zusätzlich sollten die Treppenabsätze ausreichend Raum zum Warten bieten, wenn Treppengänger den herannahenden Treppenlift vorbeifahren lassen wollen, bevor sie die Treppe betreten. Die Brandschutzvorgaben schreiben vor, dass das Material eines Treppenlifts im öffentlichen Raum aus nicht brennbaren Materialien bestehen muss. Außerdem muss man ihn durch Abschließen vor unbefugter Nutzung sichern können, um etwa Unfälle mit spielenden Kindern auszuschließen. Können diese Vorgaben umgesetzt werden, lässt sich ein Treppenlift im Hausflur ohne Probleme installieren.
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