Barrierefrei reisen und Urlaub machen

Barrierefrei reisen – geht das überhaupt? Na klar! Natürlich gibt es auch beim Reisen einige Hindernisse für Menschen mit Behinderung, die überwunden werden müssen – genau wie im Alltag. Doch mit der richtigen Planung und Vorbereitung kann auch Ihr Urlaub erholsam und entspannend werden – sofern Ihnen nach Entspannungsurlaub ist. Auch abenteuerlicher Urlaub oder Sightseeing ist mit Behinderung möglich, falls Sie was erleben wollen! Auch hierfür bedarf es natürlich einer umfassenden Planung. Wie Sie den Urlaub am besten planen, woran Sie unbedingt denken müssen und wie Sie eine geeignete Unterkunft finden, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Barrierefreies Reisen: Planung ist alles

Beim Barrierefreien Reisen ist die richtige Vorbereitung und Planung das A und O, damit der Urlaub reibungslos und nach Ihren Vorstellungen entsprechend ablaufen kann. Daher haben wir für Sie eine praktische Checkliste zusammengestellt, an der Sie sich orientieren können.

  • Kann ich meine Medikamente mitnehmen?
    Wenn man auf bestimmte Medikamente angewiesen ist, ist es auf jeden Fall notwendig, sich im Vorfeld darüber zu informieren, ob man diese Medikamente überhaupt ins Ausland mitnehmen darf und wenn ja, in welchen Mengen und zu welchen Konditionen. Es wäre sehr schade, wenn die Reise scheitert, weil man am Flughafen abgewiesen wird. Wenn Ihr euch nicht sicher seid, ob euer Medikament mit in den Urlaub darf, könnt Ihr bei eurem Arzt nachfragen. Dieser kann euch weitere Informationen mitteilen und gegebenenfalls auch beim Papierkram helfen, sollte es Formulare oder Anträge zum Ausfüllen geben.
  • Sollte ich eine Auslandskrankenversicherung abschließen?
    Eine Auslandskrankenversicherung ist für Menschen mit Behinderung oder Krankheit ein Muss! Wenn Ihnen im Ausland etwas passiert und Sie zum Arzt oder sogar ins Krankenhaus müssen, kann das ohne Auslandskrankenversicherung schnell sehr teuer und kompliziert werden. Hier sollten Sie sich rechtzeitig informieren und eine Versicherung abschließen. Es ist auch sehr hilfreich, verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen und so den besten für die persönlichen Ansprüche herauszufinden. 
  • Gibt es ein Krankenhaus in Hotelnähe?
    Auch über die Infrastruktur des Reiseziels sollte sich vor Antritt der Reise umfassend informiert werden. Sollte es zu Problemen kommen, darf der Weg zum Arzt oder zum Krankenhaus nicht zu lang sein! Auch eine Stromversorgung, die rund um die Uhr verfügbar ist, ist nicht in jedem Land gegeben. 
  • Packliste: Worauf kann ich nicht verzichten?
    Eine Packliste ist für jede Reise nützlich – egal ob mit Behinderung oder ohne. Jeder hatte diesen Moment vielleicht schon mal: Man steht vor dem gepackten Koffer und fragt sich: Habe ich jetzt wirklich alles? Habe ich sicher nichts vergessen? Mit einer Packliste lässt sich das vermeiden. Man schreibt einfach vorher alles auf, was man mitnehmen möchte und hakt die einzelnen Punkte nach und nach ab, während man packt. Für Menschen mit Behinderung oder Krankheit ist dies besonders wichtig, denn es gibt einige Dinge, die man bei so einer Reise nicht vergessen darf: zum Beispiel wichtige Medikamente, Dokumente für Ärzte, Pflegemittel usw. 
  • Sind das Reiseziel und die geplanten Aktivitäten realistisch? 
    Seit bei der Planung der Reise auf jeden Fall ehrlich zu euch selbst. Ein Abenteuer-Urlaub mit viel Bewegung und Action mag vielleicht genau das sein, was ihr wollt. Vielleicht wollt ihr auch Outdoor-Urlaub machen und campen? Alles wunderbare Ideen, doch ihr müsst immer daran denken, ob diese Ziele und Ideen für euch und euren Körper realistisch sind. Schaltet zur Sicherheit lieber einen Gang runter, damit der Urlaub nicht zum Desaster wird. 

Wie finde ich eine geeignete Unterkunft?

Dank des Internets ist die Suche nach einer barrierefreien Unterkunft für die Reise mit Behinderung mittlerweile gar nicht mehr so schwer. Es gibt unzählige Hotelanbieter und Reiseportale, bei denen man gezielt nach barrierefreien Hotelzimmern und Ferienwohnungen suchen kann. Bei besonders fortschrittlichen Seiten kann man sogar nach Art des Handicaps filtern, zum Beispiel barrierefreies Hotelzimmer für Blinde oder barrierefreies Hotelzimmer für Menschen im Rollstuhl. 

Trotz dieser tollen Suchfunktionen im Internet, ist es sehr ratsam sich bei den jeweiligen Hotels weitere Informationen zu den Zimmern und zum Hotel selbst einzuholen. Der Begriff “barrierefrei” ist nämlich nicht allgemein definiert! Wenn in den Beschreibungen für die Zimmer keine genaueren Angaben zu finden sind, sollten Sie auf jeden Fall persönlich mit dem Hotel Kontakt aufnehmen. Ein positiver Nebeneffekt könnte dann auch sein, dass die Hotels in Zukunft genauere Beschreibungen für ihre Hotelzimmer auf den Webseiten liefern. Auch über die Außenanlage und das Hotelgebäude sollten Sie sich ausreichend informieren – ein barrierefreies Zimmer nützt einem schließlich herzlich wenig, wenn es auf dem Weg dahin noch viele Barrieren und Hindernisse gibt. 

Auch hier ist es sinnvoll, eine kleine Checkliste für die persönlichen Anforderungen anzufertigen. Diese kann zum Beispiel die Mindestbreite für Türen und Gänge beinhalten und vieles mehr. Natürlich ist das alles sehr viel Aufwand, doch es wird sich lohnen! Beim barrierefreien Reisen ist es sehr wichtig, auf alle möglichen Details zu achten, damit die Reise auch angenehm und erholsam wird. Schließlich gibt es für Menschen mit Behinderung oder anderen Einschränkungen unzählig viele Hindernisse, die für die meisten anderen Menschen als selbstverständlich hingenommen werden.