Demenz Vorsorge

Millionen Menschen weltweit leiden unter einer Form von Demenzerkrankung. Viele davon an Alzheimer. Das ist eine sehr hohe Zahl, allerdings gibt es viele Möglichkeiten, das Risiko zu erkranken, zu verringern. Achtung, das schließt eine Erkrankung nicht mit Sicherheit aus. Bei Verdacht sollte sich in jedem Fall an eine:n Fachärzt:in gewandt werden.

Was ist Demenz?

Hinter dem Begriff verstecken sich verschiedene Erkrankungsformen, die die Leistungsfähigkeit des Gehirns stark zurückgehen lassen. Erkrankte Personen verlieren innerhalb weniger Jahre geistige Fähigkeiten und Orientierung, verändern sogar ihre gesamte Persönlichkeit krankheitsbedingt. Meistens führt der Krankheitsverlauf zu Hilflosigkeit und Pflegebedürftigkeit. Die eigenen Angehörigen nicht wiederzuerkennen, oder aggressives Verhalten können krankheitsbedingt auftreten. Wichtig zu betonen ist, dass weder Heilung noch Impfung existieren.

Demenz Vorsorge

Risikofaktoren 

Einige Demenzerkrankungen, wie Alzheimer, können vererbt werden. Genetisch bedingte Faktoren können kaum beeinflusst werden. Viele weitere Risikofaktoren können sogar begünstigend für eine Demenzerkrankung sein. Beispiele hierfür sind Übergewicht, hoher Blutdruck oder schlechte Blutwerte. Besonders zu beachten sind psychische Erkrankungen als Risikofaktor. Hierzu zählen beispielsweise Depressionen. Das Risiko an Demenz zu erkranken steigt mit dem Alter, sowie genetischer Vorbelastung. Für Frauen ist das Risiko zu erkranken höher, als für Männer.

Alkoholkonsum

Übermäßiger Alkoholkonsum sollte immer reduziert werden. Trinken führt zu Schäden im Gehirn und kann zu frühzeitiger Alterung führen.

Rauchen

Rauchen gilt auch als wichtiger Risikofaktor. Dadurch wird langfristiger geistiger Abbau gefördert, was durch die kurzzeitig berauschende Wirkung des Tabaks leicht unbeachtet bleibt. Lunge und Arterien werden durch Rauchen geschädigt, was zur Folge hat, dass weniger Sauerstoff ins Gehirn gelangen kann. 

Demenz Vorsorge

Bewegung

Körperliche Aktivität beeinflusst das gesamte Leben und sollte stets ernst genommen werden. Sowohl bei gesunden Menschen, als auch bei Demenzerkrankten sollte das in den Prioritäten weit oben stehen. Durch regelmäßige sportliche Aktivität kann das Risiko um bis zu 60 Prozent gesenkt werden. 

Bewegung im Alltag und beim Sport kann den Abbau von Nervenzellen und Ablagerungen im Gehirn entgegenwirken. So werden die Gehirnzellen besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Andere Risiken wie erhöhte Blutzuckerwerte oder Übergewicht können durch eine sportliche Lebensweise ebenfalls gesenkt werden.

Schnelles Gehen, Rad fahren oder etwaige Formen von Gymnastik sind gute Wege sich fit zu halten. Die Dauer und Intensität der Aktivitäten sollte jedoch nicht überfordern. 

Soziales Umfeld

Der Stellenwert sozialer Aktivitäten sollten nicht unterschätzt werden. Geistige Gesundheit wird durch Austausch und regelmäßigen Kontakt mit seinem Umfeld gefördert. Sprachvermögen, Wahrnehmung und das Kurzzeitgedächtnis werden so aufrechterhalten. Auf diese Weise kann ein simpler Familienausflug oder kollegialer Stammtisch das Demenzrisiko senken. Wichtig ist vor allem, dass positiv wahrgenommene soziale Kontakte regelmäßig bestehen.

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Geistige Aktivität

Wer das Gehirn immer wieder vor neue Herausforderungen stellt, schützt sich wirksam gegen den geistigen Verfall. Konzentration, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit können durch Musik, Knobeln oder Sprachenlernen erhalten und sogar im Alter gefördert werden. Kurze Routinen im Alltag halten das Gehirn am Arbeiten. Das kann ganz simpel sein. Bei täglichen Dingen wie Zähneputzen oder Schreiben kann einfach kurz die Hand gewechselt werden und schon werden Prozesse im Gehirn angekurbelt.

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Ernährung

Ausgewogene, mediterrane Ernährung senkt ebenfalls das Demenzrisiko. Daher schadet es nicht, die eigenen Essgewohnheiten einmal zu überdenken. Auf dem Ernährungsplan sollten viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkornprodukte stehen. Konsum von fetthaltigen und besonders salzigen Lebensmitteln sollte in Maßen geschehen und eingeschränkt werden. Hierzu zählen beispielsweise Wurst und Fleischwaren. 

Gut zu wissen: 

Ein weit verbreiteter Irrglaube besagt, dass tierische Nährstofflieferanten essenziell für die Aufnahme wichtiger Vitalstoffe, wie Vitamin B12, Eiweiß und Eisen sind. Wissenschaftlich sind diese Annahmen bereits widerlegt, denn Tiere nehmen diese Stoffe ebenfalls über ihre Nahrung auf. Anstatt Nährstoffe über Tiere als Drittlieferanten aufzunehmen, kann also einfach auf ihren pflanzlichen Ursprung zurückgegriffen und die Fette umgangen werden.

Der Vergleich:

100g Kürbiskerne enthalten 12,5 mg Eisen, 100g Rindfleisch dagegen 2,6 mg. Der empfohlene Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt zwischen 10 und 15 mg Eisen. Um diesen Bedarf zu decken, genügt also eine Handvoll Kürbiskerne, im Vergleich zu 400g Rindfleisch. (Quelle: eisenmangel-wissen.de)

Rechtliche Vorsorge 

Unangenehme Dinge werden gerne auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Hierzu besteht jedoch kein Grund, denn offener Umgang mit der Thematik sorgt für Absicherung im Ernstfall. Menschen sollten über ihre rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten selbst entscheiden, solange es ihnen möglich ist. Auch eine potenziell entstehende Pflegesituation, ärztliche Maßnahmen oder Vermögensverwaltung sind relevante Themen. 

Durch eine Vorsorgevollmacht kann eine Einzelperson oder mehrere Menschen als gesetzliche Vertretung festgelegt werden. Im Fall, dass die betroffene Person keine eigenen Entscheidungen mehr treffen kann, kann so sichergegangen werden, dass durch die eingetragene/n Person/en die persönlichen Interessen vertreten werden. 

Die Betreuungsverfügung ist dazu gedacht, die Geschäftsfähigkeit einer Person auf jemand anderen zu übertragen, sollten krankheitsbedingt hier keine eigenen Entscheidungen mehr getroffen werden können. Wird keine andere Person bevollmächtigt, kann über das Amtsgericht eine rechtliche Betreuung für die erkrankte Person beantragt werden. Die Betreuungsverfügung enthält die Wünsche hinsichtlich der späteren Lebensgestaltung. 

Mehr Informationen zum Thema Betreuungsrecht, der Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung lassen sich auf der Webseite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. in Erfahrung bringen.

(Quellen: demenz.behandeln.de, kompetenznetz-demenzen.de)