Sport für Menschen mit Behinderung

Wie auch für nicht-behinderte Menschen ist Sport für Menschen mit Behinderung ein wichtiger Bestandteil eines gesunden und fitten Lebens. Wenn man Sport in einem Verein oder in einem Team macht, ist das eine hervorragende Möglichkeit neue Leute kennenzulernen – Sport kann also massiv zur sozialer Teilhabe am Leben beitragen und erhöht daher die Lebensqualität stark. Zudem reduziert regelmäßiger Sport Stress und sorgt für einen gesunden und fitten Körper. Sport kann also durchaus als Therapie und Rehabilitationsmaßnahme für Menschen mit Behinderung angesehen werden – egal ob im Team oder als Individualsportart. 

Sport für Menschen mit Behinderung

Diese Vorteile hat Sport auf physischer Ebene:

  • Sport steigert die Vitalität
  • Sport kann die Geschicklichkeit verbessern
  • Sport kann dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senken
  • Sport kann die Schlafqualität verbessern
  • Sport hilft bei der Gewichtsabnahme oder bei der Haltung eines gesunden Gewichts

Diese Vorteile hat Sport auf psychischer Ebene:

  • Sport fördert die soziale Inklusion
  • Sport unterstützt die persönliche Entwicklung, Unabhängigkeit und Ambition
  • Sport mindert Stress
  • Sport kann dabei helfen, Führungsqualitäten zu entwickeln  

Nach Absprache mit einem Arzt kann Sport sogar als Ersatz für eine Physiotherapie funktionieren. Dabei kommt es allerdings auf die Sportart an – nicht jede ist geeignet, um eine Physiotherapie zu ersetzen. 

Welche Sportarten gibt es für Menschen mit Behinderung?

Es gibt unzählige verschiedene Sportarten – und viele davon gibt es mittlerweile auch für Menschen mit Behinderung. Ganz egal, ob Radfahren, Tennis, Basketball, Bogenschießen oder Wettlaufen: die meisten Sportarten lassen sich auch mit Behinderung sehr gut meistern. Wir haben die beliebtesten und bekanntesten Para-Sportarten für Sie aufgelistet:

Sport für Menschen mit Behinderung

Para-Bogensport

Bogenschießen war eine der ersten Sportarten, die Menschen mit Behinderung in Sportvereinen und Wettkämpfen ausüben konnten. Ursprünglich war die Sportart zur medizinischen Rehabilitation für Menschen mit Querschnittslähmung gedacht und hat sich dann zu Wettkampfsport entwickelt. Es war auch die einzige Sportart, die damals bei den “Stoke Mandeville Games” ausgetragen wurde – der Vorläufer der Paralympics, der im Jahr 1948 zum ersten Mal stattfand. 

Para-Bogensport ist im Grunde genau wie Bogensport für Menschen ohne Behinderung – allerdings wird er in den meisten Fällen im Sitzen ausgeführt. Daher eignet sich diese Sportart gut für Menschen, die im Rollstuhl sitzen, zum Beispiel aufgrund einer Querschnittslähmung. Es gibt aber auch Klassen, in denen im Stehen angetreten wird – je nachdem, ob das bei der Behinderung möglich ist. Wichtig beim Bogenschießen ist, dass die Schultern, Arme und Hände gut bewegt werden können. 

(Quelle: teamdeutschland-paralympics.de)

Rollstuhl-Basketball

Auch Rollstuhl-Basketball ist wie der Para-Bogensport eine Sportart, die schon sehr lange für Menschen mit Behinderung zugänglich ist. Seit 1960 können Rollstuhl-Basketballer bei den Paralympics im Team gegeneinander antreten. 

Beim Rollstuhl-Basketball treten jeweils fünf Spieler im Team gegeneinander an. Da nicht jede Behinderung die gleichen Einschränkungen mit sich bringt, wurde ein Punktesystem eingeführt, um das Spiel fair zu gestalten. Dieses Punktesystem sieht wie folgt aus: Den Spielern werden ausgehend von ihren Fähigkeiten Punkte zwischen 1 und 4.5 zugewiesen. Spieler mit geringer Beeinträchtigung erhalten geringere Werte, als Spieler mit hoher Beeinträchtigung. In der Gesamtsumme dürfen die Spieler auf dem Feld maximal 14 Punkte haben. 

Sport für Menschen mit Behinderung

Die Spielfeldgröße und die Spielregeln sind weitestgehend identisch zur olympischen Variante, mit ein paar kleinen Ausnahmen. Der Ball darf zum Beispiel jederzeit im Schoß abgelegt oder mit den Händen aufgenommen werden. Allerdings darf der Rollstuhl maximal mit zwei Schüben angestoßen werden, bevor der Ball erneut gedribbelt werden muss.  

(Quelle: teamdeutschland-paralympics.de)

Sport für Menschen mit Behinderung

Goalball

Goalball ist eine sehr bekannte Sportart für Menschen mit Sehbehinderung. Bei den Paralympics können Goalball-Teams seit 1976 gegeneinander antreten. Goalball ist eine sehr rasante und actionreiche Sportart, bei dem zwei Teams aus jeweils drei Spielern gegeneinander antreten. Der Ball ist 1,25kg schwer und ist mit Klingeln ausgestattet, damit die Spieler wissen, wo er sich befindet und welche Geschwindigkeit er gerade ungefähr hat. Beim Goalball spielen die Spieler nämlich mit Dunkelbrillen, um die Sehbehinderung für alle auf das gleiche Level zu bringen. Das Spielfeld ist mit tastbaren Begrenzungslinien ausgestattet und 9 x 18 Meter groß. Die Tore sind genauso breit wie das Spielfeld und 1,30 Meter hoch. 

Die Spielzeit dauert 2x 12 Minuten. Sollte eine Mannschaft mit 10 Toren führen, ist das Spiel vorzeitig beendet. Wie schon erwähnt, ist Goalball eine sehr rasante und schnelle Sportart. Der Ball kann bis zu 80 km/h erreichen und wird im Schnitt über 100 Mal während eines Spiels geworfen. Diese Sportart erfordert also ein sehr hohes Maß an guter Reaktionszeit, Geschwindigkeit, Ausdauer und Konzentration.  

(Quelle: teamdeutschland-paralympics.de)

Wo können Menschen mit Behinderung Sport machen?

Internationale Wettbewerbe und Sportevents mit Parasport haben den Sport für Menschen mit Behinderung etwas mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt. Die Paralympics und andere vergleichbare Wettbewerbe sind mittlerweile sehr beliebt und auch in der Sportindustrie sehr bedeutsam geworden. Dadurch entstehen immer mehr Behindertensportverbände, die auch regional Vereine und Wettbewerbe gründen und organisieren. Diese Entwicklung hat dafür gesorgt, dass adaptive Sportarten für Menschen mit Behinderung zugänglicher geworden sind.

Für Sport für Menschen mit Behinderung in Deutschland gibt es den Deutschen Behindertensportverband (DBS), der über 4.700 Vereine und mehr als 400.000 Mitglieder in ganz Deutschland umfasst. Außerdem veranstaltet der Verband regelmäßig verschiedenste Events, zum Beispiel das paralympische Jugendlager.