Der Senkrechtlift – vertikal Mobilität erhalten

Die Mehrheit der deutschen Senioren lebt im Eigenheim: Bei den 65- bis 74-Jährigen beträgt die Wohneigentumsquote über 58 % – sie ist damit doppelt so hoch wie bei den 30- bis 40-Jährigen. Viele ältere Hausbesitzer schätzen ihre Immobilie als finanzielle Absicherung, doch erleben einen Wermutstropfen: Mit abnehmender Mobilität kommen Zweifel auf, wie lange man die eigenen vier Wände noch aktiv nutzen kann. Ein Lift kann diese Zeitspanne deutlich verlängern, denn schließlich entpuppt sich die Treppe häufig als erstes Hindernis im zunehmenden Lebensalter. In einigen Fällen eignet sich dabei ein Senkrechtlift. Doch wann ist dies der Fall und was ist dabei zu beachten?

Warum ein Senkrechtlift?

Warum ein Senkrechtlift?

Heutzutage lässt sich eine Treppe bequem mit einem Treppenlift ausstatten, der Bewohner bequem in den ersten Stock und wieder hinunterbefördert. Welche Argumente gibt es daneben für den Einbau eines Senkrechtlifts?

  • Freie Positionierung

Da ein Senkrechtlift nicht dem Treppenverlauf folgt, kann die Kabine an einem beliebigen Ort des Hauses positioniert werden. Ob im Treppenhaus, Flur oder Wohnzimmer – das wichtigste Kriterium ist hier die leichte Begehbarkeit und der Komfort für die Nutzer.

  • Platzsparende Konstruktion

Gerade Senkrechtlifts für ein bis zwei stehende Personen bestechen durch ihre schmale Abmessung, die eine Weiternutzung der Räumlichkeiten ohne Einschränkung garantiert. Somit hält sich der Aufwand für Umbauten in Grenzen.

  • Fluchtwege bleiben bestehen

Ein zusätzlicher Senkrechtlift verschmälert im Gegensatz zum Treppenlift nicht den Fluchtweg, den eine Treppe im Brandfall bietet. Das ermöglicht auch Rettungskräften (z.B. Notärzten und Sanitätern mit Trage) den freien Zugang zu Personen im oberen Stockwerk.

Ein Gegenargument

Wer lediglich aufs Treppensteigen in den ersten Stock verzichten will und nicht auf einen Rollstuhl angewiesen ist, findet mit einem Treppenlift ab 4.000 Euro eine relativ günstige Lösung. Für einen Homelift fallen hier etwa 20.000 Euro andie Kosten sind letztlich also deutlich höher.

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Welche Modelle vertikaler Lifts gibt es?

Moderne Senkrechtlifts unterscheiden sich in ihren erreichbaren Maximalhöhen, gleichzeitig differieren die Modelle in ihren Plattform- und Kabinendimensionen sowie in ihrer Tragkraft. Die bekanntesten Senkrechtlift-Typen sind:

Der passende Senkrechtlift für jede Barriere

Die Wahl des geeigneten Lifts hängt ab von der zu überwindenden Barriere und der Mobilität des Nutzers:

  • Hublift: Rollstuhlfahrer, die zur Eingangstür nur wenige Stufen überbrücken müssen, sind mit einem Hublift gut beraten. Durch die senkrechte Konstruktion spart man sich das Anlegen vergleichsweise langer Rampen. Hublifte, die bis zu 3 Metern Höhe erreichen, können im Innern des Hauses auch zwei Etagen verbinden. Ihr Vorteil: Die Richtung des Ein- und Ausstiegs sind frei wählbar und werden der individuellen Hausarchitektur angepasst.
  • Homelift: Hausbewohner, die anstatt einer Innentreppe einen Lift bevorzugen, können ihr Eigenheim mit einem Homelift nachrüsten. Er verläuft in einer selbsttragenden Konstruktion zwischen zwei Führungsschienen und benötigt keinen gemauerten Schacht.
  • Außenlift: Eigentümer eines mehrstöckigen Hauses, das im Innern keinen Aufzug erlaubt, haben die Möglichkeit, außen einen Senkrechtlift anzubauen. Er verläuft in einem Schacht aus Stahl und Glas, der sich Häusern jeglicher Bausubstanz angliedern lässt. Senkrechte Außenlifts fahren Stockwerke bis auf 17 Metern Höhe an – sie haben also eine deutlich größere Reichweite als andere Liftarten.

Wie funktioniert ein Senkrechtlift?

Technisch existieren hier verschiedene Prinzipien. Das einfachste ist der Seilzug, bei dem die Kabine oder die Plattform eines Senkrechtlifts per Stahlseil nach oben gezogen bzw. nach unten gelassen wird. Für Förderhöhen über 3 Meter eignet sich hingegen ein Spindelantrieb. Hier wird eine Stahlspindel in der Vertikalen verankert, damit sich die Liftkabine daran herauf- und herunterschrauben kann. Angetrieben wird die Kabine dabei von einem Elektro-Motor. Ein Hydraulik-Antrieb kann ebenfalls große Höhen überbrücken. Hier treibt der Motor eine Pumpe an, die Öl zum Hydraulikzylinder befördert, damit er sich und die Aufzugkabine nach oben bewegt.

Senkrechtlifte in der Eigentumswohnung: Was sagt die Eigentümergemeinschaft?

Nicht jeder Eigentümer lebt im Einfamilienhaus, viele besitzen eine Etagenwohnung in einem Mehrfamilienhaus ohne Aufzug. Wer im Alter am gewohnten Platz bleiben will, muss das gemeinsam genutzte Treppenhaus unter Umständen mit einem Senkrechtlift nachrüsten. Falls die Eigentümergemeinschaft dieses Vorhaben nicht unterstützt, muss derjenige die Kosten tragen, der den Senkrechtlift braucht. Verbieten kann die Eigentümergemeinschaft den Einbau allerdings nicht.

Sie kann lediglich den Rückbau fordern, falls der Nutzer seine Wohnung irgendwann verkauft. In der Realität ist dieser Fall selten: Im Zuge der Bestrebungen, Neubauten barrierefrei zu gestalten, wird vielen Eigentümern klar, dass ein Lift den Wert einer Bestandsimmobilie deutlich steigert. Dies ist für alle Beteiligten ein Gewinn und zudem eine Investition in die eigene Zukunft.

Wer darf den Senkrechtlift im Mehrparteienhaus nutzen?

Generell darf derjenige den Lift nutzen, der seinen Einbau veranlasst hat. Eine Pflicht, den Lift anderen Eigentümern oder Mietern im Gebäude zugänglich zu machen, besteht nicht. Sollten auf der Eigentümerversammlung jedoch zwei Drittel dem Einbau eines Senkrechtlifts zugestimmt haben, darf er aus den Rücklagen bezahlt werden bzw. die Kosten auf alle Eigentümer umgelegt werden. In diesem Fall steht er natürlich auch allen Bewohnern des Hauses zur Verfügung.

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