Antriebsvarianten: So funktionieren Treppenlifte

Wie ein Treppenlift oder ein Homelift angetrieben werden, kann der Fahrer dank einer Schutzverkleidung oft nicht einsehen. Die möglichen Varianten sind allerdings begrenzt und können auch dem Laien verständlich erklärt werden. Doch welche sind das und was ist dabei für die Nutzer wirklich wichtig?

Treppenlift – mögliche Antriebsvarianten

Treppenlifts laufen auf Schienen, die entweder an der Wand oder an Schienenstützen auf den Stufen montiert sind. Doch wie funktioniert der Antrieb im Detail und welche Antriebsvarianten sind möglich?

Hier die beiden gängigsten Antriebslösungen:

  • Zahnstangenantrieb: Für gerade Treppen eine solide Lösung

Hier bewegt sich der Lift, weil ein Zahnrad eine Zahnstange hinauf- und hinabläuft. Während sich das Zahnrad dreht, greifen seine Zähne in die passenden Ausbuchtungen der Zahnstange und treiben es in Drehrichtung vorwärts. Dem Liftnutzer offenbart sich der Mechanismus nicht, da er geschützt unter einem Aluminiumprofil in der Antriebsschiene liegt. Das verhindert, dass sich die Kleidung des Fahrers im Antrieb verfangen könnte.

Treppenlift – mögliche Antriebsvarianten

Insbesondere bei geraden Treppenverläufen bietet der Zahnstangenantrieb eine ruhige und stabile Fahrt. Zudem ist diese Lösung recht kostengünstig. Der robuste Antrieb, der wenig Wartungsaufwand mitbringt, eignet sich jedoch weniger für kurvige Treppenverläufe – in ihnen läuft er zu unruhig.

  • Traktionsantrieb: Für gewundene Treppenverläufe optimal

Zwei-Schienen-Treppenliftsysteme sind häufig mit einem Traktionsantrieb ausgestattet. Ihr Kernstück sind vier Rollen, von denen zwei die obere und zwei die untere Schiene umschließen. Die unteren Antriebsrollen werden direkt vom Elektromotor gedreht und bewegen den Sitz voran, indem sie Druck auf die Schiene ausüben. Die oberen Führungsrollen sorgen dafür, dass der Lift sich stabil und erschütterungsarm an der Schienenkonstruktion bewegt. Seine Mechanik, die ohne Schmiermittel auskommt, lässt den Traktionsantrieb leise und erschütterungsfrei fahren. Insbesondere bei gewundenen Treppenverläufen punktet er mit Kurvenstabilität.

Antriebsvarianten: Das Zugpferd: Der Elektromotor

Das Zugpferd: Der Elektromotor

Beide Antriebsvarianten erhalten ihre Energie durch einen Elektromotor, der sich beim Treppenlift unter der Sitzfläche befindet. Er bezieht Strom aus einem Akku, der sich in der Parkposition des Lifts am Hausstrom auflädt. Dazu muss der Nutzer die Ladeeinheit des Lifts per Netzteil mit dem Stromnetz verbinden. Ein 230-V-Anschluss genügt hier – der Treppenlift benötigt keinen Starkstromanschluss. Seine Leistung von rund 350 Watt entspricht der eines gängigen Haushaltsgeräts, z.B. einem Mixer. Mit dieser Energie bewegt der Elektromotor den Lift eine Steigung von maximal 70 Grad hinauf und erreicht eine Geschwindigkeit von 0,15 m pro Sekunde.

Welcher Antrieb steckt in Plattformlifts?

Plattformlifts ähneln Treppenlifts, indem sie an Schienen dem Treppenverlauf folgen. Für sie sind beide Antriebsvarianten möglich, die auch beim Treppenlift vorkommen: Bei geraden Treppenverläufen empfehlen Experten, einen Plattformlift mit Zahnstangenantrieb zu wählen, da er wenig Wartungsaufwand erfordert. Für gewundene Treppenverläufe eignet sich der Traktionsantrieb, da er in Kurven eine vibrationsarme Fahrt garantiert.

Wie werden Hublifts angetrieben?

Hublifts, die eine Liftplattform senkrecht in die Höhe befördern, können mit unterschiedlichen Antriebsvarianten arbeiten. Dazu gehören die Folgenden:

  • Seilzug: Dieses Prinzip ist uralt – historischen Aufzeichnungen zufolge soll bereits der erste Treppenlift für den britischen König Heinrich VIII per Seilzug bewegt worden sind. In modernen Hublifts läuft hier ein verzinktes Stahlseil über Umlenkrollen und bewegt die Liftplattform auf- und abwärts. Der Nachteil eines Seilzugs: Dieses System erreicht nur eine begrenzte Hubhöhe von bis zu 3 Metern – das reicht im Normalfall für eine maximal eine Etage.
Wie werden Hublifts angetrieben?
  • Spindelantrieb: Hublifts, die eine größere Höhe von bis zu 13 Metern erreichen müssen, laufen mit einem Spindelantrieb. Die Spindel ähnelt dabei einem Schraubgewinde, das durch die Energie eines Elektromotors in Drehung versetzt wird. Durch die Drehbewegung wandert ein Schubrohr wie eine passende Mutter zum Spindelgewinde auf der Spindel hinauf und hinab. Die Mechanik des Antriebs, Spindel und Schubrohr, sind meist innerhalb einer Antriebssäule kaschiert, sodass nichts zwischen Spindel und Schubrohr geraten kann. Ähnlich wie Zahnstangenantriebe gelten auch Spindelantriebe als robust und wartungsfreundlich.

Antriebsvarianten von Homelifts

Wie beim Hublift kommen auch bei Homelifts der Seilzug und der Spindelantrieb zum Einsatz. Welcher Antrieb sich eignet, hängt von den Bedürfnissen des Liftnutzers ab: Soll der Lift lediglich zwei Etagen miteinander verbinden, genügt ein Seilzug mit der maximalen Förderhöhe von 3 Metern diesem Anspruch. Bei einem gewünschten Einsatz über mehrere Stockwerke eignet sich der Spindelantrieb.

Eine dritte Variante für Aufzüge stellt der Hydraulik-Antrieb dar. Hier setzen elektrisch angetriebene Pumpen eine Hydraulik-Flüssigkeit unter Druck, die einen Zylinder in die Höhe treibt. Der Vorteil: Hydraulische Lifts erreichen durch größere Leistung mehr Höhe als andere Antriebsformen und arbeiten geräuschreduziert. Der Nachteil: Für den Pumpenmechanismus ist ein gesonderter Maschinenraum erforderlich. Diese Lösung ist also nur dann sinnvoll, wenn wirklich mehrere Etagen überwunden werden müssen und die baulichen Voraussetzungen dafür zur Verfügung stehen.

Experten-Tipp: Regelmäßige Wartung ist Pflicht

Unabhängig davon, auf welchem Antriebssystem ein Lift basiert, muss er für den Erhalt der Betriebssicherheit regelmäßig durch Fachpersonal gewartet werden. In der Regel schließen Lift-Hersteller und Kunde einen Wartungsvertrag, der beinhaltet, dass der Servicetechniker einmal pro Jahr die Funktion der Anlage prüft und bei Bedarf Verschleißteile tauscht.

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