Wohnformen für Senioren

Im Alter wünschen sich die meisten Menschen, so lange wie möglich unabhängig und selbstständig leben und wohnen zu können. Doch leider ist das nicht immer möglich. Mit dem hohen Alter kommen in der Regel verschiedenste Beschwerden oder Krankheiten, die das selbständige Leben erschweren, einschränken oder sogar unmöglich machen. Unter anderem können folgende Beschwerden im Alter auftreten: Abbau der geistigen Fähigkeiten, Abbau der Sinneswahrnehmung (vor allem das Hören und Sehen), Schmerzen in den Gelenken und im Rücken, Demenz / Alzheimer und vieles mehr. 

Wohnformen für Senioren

Welche Wohnformen gibt es für Senioren?

Für Senioren gibt es tatsächlich viele unterschiedliche Wohnformen. Darunter sind natürlich die bekannten Wohnformen, wie das Wohnen im Seniorenheim oder das ambulante Wohnen. Wir erklären die unterschiedlichen Wohnformen für Senioren und schaffen einen Überblick über die positiven und negativen Seiten jeder Wohnform – so fällt die Wahl für die passende Wohnform für den Lebensabend etwas leichter. 

Wohnformen für Senioren

Wie lebt es sich im Pflegeheim?

Im Heim werden die Senioren rund um die Uhr betreut und bekommen jegliche Unterstützung und Pflege, die sie benötigen. Zusätzlich kommen sie dadurch in Kontakt mit anderen Menschen und haben gegebenenfalls Zugriff auf besondere Angebote: viele Seniorenheime haben zum Beispiel eine eigene Schwimmanlage, eine Sauna und andere Freizeitangebote. Auch Ausflüge in Gruppen werden oft von Seniorenheimen organisiert – durch diese vielfältigen Freizeitangebote gelangen die Senioren an mehr Lebensqualität.

Stationäres Wohnen im Seniorenheim

Manchmal kommt es vor, dass sich Menschen im hohen Alter nicht mehr ausreichend oder gar nicht mehr um sich selbst kümmern können. Das kann sein, weil sie sich beispielsweise nicht mehr zutrauen, mit dem Auto zu fahren und daher die wöchentlichen Einkäufe, Artbesuche oder andere Termine nicht mehr wahrnehmen können. Ein anderer Grund kann sein, dass sie zu viele Beschwerden haben, die die Bewegungen einschränken, sodass zum Beispiel die Körperpflege oder das Zubereiten von Mahlzeiten sehr schwierig ist. Oder aber die Wohnung, in der sie leben, ist nicht barrierefrei und kann nicht umgebaut werden, weil die Gegebenheiten nicht stimmen oder zu weil es zu teuer wäre. Oftmals kommt dann noch das Problem dazu, dass die Angehörigen nicht genug Zeit haben, um sich um die Senioren der Familie zu kümmern. Bei dieser Situation ist es vermutlich die beste Wahl, sich für das stationäre Wohnen im Seniorenheim zu entscheiden. 

Die Nachteile am Seniorenheim sind folgende: Das Wohnen im Seniorenheim kann sehr teuer sein. Bei einem Platz im Seniorenheim muss man mit Kosten rund um ca. 3.500€ pro Monat rechnen. Bei einem vorhandenen Pflegegrad übernimmt die Pflegekasse allerdings einen Anteil. Der zweite Nachteil ist, dass die Senioren ihre gewohnte Umgebung verlieren. Wie ausschlaggebend dieser Punkt ist, ist sehr typabhängig. Allerdings muss man bedenken, dass viele Senioren ihr gesamtes Leben oder zumindest einen sehr großen Teil ihres Lebens an einem Ort gelebt haben. Nun plötzlich in einer ganz anderen Umgebung zu sein, kann für einige schwierig sein. 

Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege 

Bei der Kurzzeitpflege handelt es sich um einen temporären stationären Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung. Dieser Aufenthalt umfasst maximal 56 Tage im Jahr und ist gut geeignet für die Pflege- und Erholzeit nach einem Krankenhausaufenthalt. Eine andere Art der Kurzzeitpflege ist die Verhinderungspflege, die in Anspruch genommen werden kann, wenn eine privat pflegende Person ausfällt oder Urlaub machen möchte. Voraussetzung hierfür ist, dass die pflegende Person die pflegebedürftige Person bereits ein halbes Jahr gepflegt hat. In diesem Fall zahlt die Versicherung die Verhinderungspflege in einer stationären Einrichtung für höchstens vier Wochen pro Jahr. 

Wohnformen für Senioren

Der Vorteil an dieser Wohnform ist, dass die Senioren größtenteils zu Hause in Ihrer gewohnten Umgebung leben können, ohne dass die pflegenden Angehörigen durchgehend belastet werden. Der Nachteil liegt darin, dass die zu pflegende Person sich spontan an neue Personen und eine neue Umgebung gewöhnen muss, diese dann aber nach relativ kurzer Zeit wieder verlassen muss.

Tages-/Nachtpflege

Bei der Tages-/Nachtpflege verbringen die zu pflegenden Personen ihre Zeit entweder tagsüber oder über Nacht in einer stationären Pflegeeinrichtung. In den meisten Fällen werden die zu pflegenden Personen von einem Fahrdienst abgeholt und wieder nach Hause gebracht. 

Der Vorteil hieran ist, dass die vertraute Umgebung nicht vollständig aufgegeben werden muss. Die Lebensqualität steigt durch die ständigen sozialen Kontakte und die Beschäftigung. Zusätzlich werden pflegende Angehörige stark entlastet. Ein Nachteil kann allerdings sein, dass der ständige Wechsel zwischen Pflegeheim und Eigenheim zu erhöhtem Stress führen kann. 

Wohnformen für Senioren

Ambulantes Wohnen

Beim ambulanten Wohnen leben die Senioren in ihrer gewohnten Umgebung bei sich zu Hause. Je nachdem wie die Situation ist, können sie komplett selbstständig zu Hause leben oder durch Angehörige oder professionelle Pflegedienste zu Hause gepflegt werden. Es kann sein, dass die Wohnung oder das Haus je nach Bedarf mit barrierefreien Maßnahmen nachgerüstet werden muss, beispielsweise mit einem Treppenlift. Auch ein Hausnotruf-System kann eine sinnvolle Investition sein. 

Vorteilhaft an dieser Wohnform ist natürlich, dass die Senioren in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können und sich dort gut orientieren können. Der Nachteil liegt in den hohen Kosten, die für Umbaumaßnahmen und / oder für den Pflegedienst anfallen.