Liftschienen – das Gerüst von Treppenlift und Plattformlift

Der Treppenlift ist keine moderne Erfindung – seine technische Idee blickt auf eine lange Geschichte zurück, wie Historiker berichten: Nachdem König Heinrich VIII. von England im Jahre 1536 im Turnier verletzt wurde, fiel ihm das Treppensteigen immer schwerer. Eigens für den 45-jährigen Monarchen entwickelte man am britischen Hof damals den Prototyp eines Treppenlifts. Hierfür wurde der Stuhl des Königs an einem Seilzug mit Gegengewicht hinauf- und hinabgezogen.

Heutzutage laufen Treppenlifts und Plattfomlifts nicht mit Zugkraft, sondern mit ruhigen Elektromotoren. Dabei werden sie nur selten am (Stahl-)Seil gezogen, sondern fahren auf Liftschienen. Diese Metallkonstruktion sorgt für Stabilität in der Bewegung und ermöglicht maßgefertigte Lift-Verläufe. Doch wie funktioniert das genau und was ist beim Einbau von Liftschienen zu beachten? Dieser Ratgeber vermittelt einen guten Überblick über die Thematik.

Liftschienen: Das Herzstück des Treppenlifts

Treppenlifte und Plattformlifts folgen exakt dem Verlauf der Treppe, die sie überbrücken. Dazu laufen die beiden Liftarten an Schienen, an denen Sitz bzw. Plattform hinauf- und hinunterfahren. Den Antrieb übernimmt dabei ein Elektromotor, der je nach Antriebsart entweder ein Zahnrad oder Rollen in Bewegung versetzt.

Liftschienen passen sich jedem Treppenverlauf an

Da das Stahlrohr der Liftschienen sich frei biegen lässt, ist es möglich, die Schienen jeder Treppenform anzupassen. Damit kommen Treppen- und Plattformlifts für gerade und geschwungene Treppen infrage. Letztere dürfen eine L-Form eine U-Form oder eine gewendelte Form aufweisen. Sollte eine Treppe aus architektonischen Gründen einen anderen Verlauf haben, können auch hier Liftschienen individuell angepasst werden.

Liftschienen: Das Herzstück des Treppenlifts

Im Ergebnis urteilen die meisten Hersteller, dass in 95 Prozent der Fälle der Einbau eines Treppenlifts möglich ist. Allerdings kaufen Nutzer ihren Treppenlift nicht als fertiges Modell, sondern der Anbieter muss die Schienen auf den jeweiligen Treppenverlauf hin anpassen. Eine solche Anpassung der Schienen ist mit Zusatzkosten verbunden.

Wie werden Liftschienen befestigt?

Wie werden Liftschienen befestigt?

Das feste Verankern der Liftschiene entscheidet über die Tragkraft und Stabilität der gesamten Liftkonstruktion. Deshalb ist es entscheidend, die Schienen so an der Treppe zu montieren, dass sie den Belastungen standhalten. Die Stützen für die Schienen können etwa an der Wand befestigt werden, sofern das Material ausreichend Tragkraft besitzt. In anderen Fällen schraubt der Monteur die Lift-Stützen senkrecht auf die Treppenstufen. Dieses Vorgehen ermöglicht es auch, den Treppenlift auf der Innenseite der Treppe laufen zu lassen. Für freitragende Treppen besteht schließlich die Option, die Stützen per Stahlklammern an den Stufen zu fixieren.

Die diversen Montageoptionen der Liftschienen lassen sich mit jedem Treppenmaterial kombinieren. Ein Treppenlift lässt sich deshalb auf Holzstufen ebenso gut einbauen wie auf Treppen aus Beton mit beliebigen Auflagen oder Metall mit Naturstein.

Montageoptionen im Überblick:

  • Schienenstützen mit Wandbefestigung (bei entsprechender Tragkraft)
  • Schienenstützen senkrecht auf Treppe (für eine Führung des Treppenlifts an der Innenseite)
  • Schienenstützen per Stahlklammern an den Stufen (für freitragende Treppen)

Tipp: Liftschienen optisch ans Wohnambiente anpassen

Die Liftschienen dienen beim Treppenlift nicht nur als technisches Grundgerüst, sondern auch als visuelles Gestaltungselement. Um den Lift eleganter ins Wohn-Ambiente zu integrieren, lassen sich die Metallschienen in jeder beliebigen Farbe lackieren. Angepasst an Wand oder Treppengeländer erscheint die Schienenkonstruktion dann in neutralem Weiß oder in kontrastreichen dunklen Farbtönen.

Zwei verschiedene Schienensysteme möglich

Treppenlifts laufen wahlweise an einem Ein-Schienen-System oder einem Zwei-Schienen-System. Beide Modelle lassen sich frei an jegliche Treppenform anpassen. Doch wo liegen die genauen Unterschiede?

  • Ein-Schienen-System: Mehr Platz, weniger Tragkraft

Diese Konstruktion ist etwas platzsparender, da der Lift lediglich an einer Schiene läuft, die wenige Zentimeter über den Treppenstufen montiert wird. Antrieb und Führung befinden sich an derselben Schiene, daher arbeiten diese Lift-Modelle in der Regel mit einem Zahnstangen-Zahnrad-Antrieb.

Treppenlift

Ein Treppenlift mit einer Schiene verfügt über beschränkte Tragkraft: Die meisten Modelle sind auf ein Nutzergewicht von 125 kg ausgelegt; einige Varianten auf 150 bis 160 kg. Da hier eine Schiene die gesamte Belastung trägt, fällt das Rohr dicker aus als beim Zwei-Schienen-System.

  • Zwei-Schienen-System: Mehr Antriebsflexibilität und mehr Tragkraft

Hier wird der Lift entlang zwei parallel verlaufender Schienen bewegt. Der Nachteil ist, dass die Konstruktion damit in der Höhe mehr Raum beansprucht. Ihr Vorteil: Da zwei Schienen zur Verfügung stehen, besteht eine Alternative zum Zahnradantrieb. Beim Traktions-Antrieb bewegen sich Antriebsrollen an der einen Schiene, während an der anderen die Führungsrollen laufen. Zudem hält die Zwei-Schienen-Konstruktion einer höheren Maximalbelastung stand – einige Treppenliftmodelle sind für ein Nutzergewicht bis zu 200kg konzipiert. Plattformlifts, die ebenfalls an zwei Schienen laufen, können sogar 300kg transportieren.

Welches System für welche Treppe?

Ob ein Ein-Schienen-Lift oder ein Zwei-Schienen-Lift montiert wird, richtet sich in erster Linie nach dem Gewicht der Nutzer bzw. nach der Frage, ob ein Nutzer auf den Rollstuhl angewiesen ist. Bei schwergewichtigen Personen und Rollstuhlfahrern ist ein Zwei-Schienen-System nötig, das ggf. eine Plattform befördert. Zudem beeinflusst auch die Treppenform das Schienensystem: Auf geraden Treppen lässt sich das simple Ein-Schienen-System mit Zahnradantrieb befestigen. Fährt der Lift jedoch Kurven, verleiht ihm der Traktionsantrieb eines Zwei-Schienen-Systems den besseren Halt.

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