Treppenlift Montage: richtige Vorbereitung und Ablauf
Wer sein Eigenheim barrierefrei umbauen will, entscheidet sich häufig für einen Treppenlift. Er ermöglicht das Leben auf mehreren Stockwerken, selbst wenn das Treppensteigen aufgrund von Mobilitätseinschränkungen oder einer Behinderung unmöglich geworden ist. Dabei besteht die Auswahl zwischen verschiedenen Arten von Treppenliften. Doch wie geht die Montage des Lifts im Einzelfall vonstatten und was ist dabei letztlich zu beachten?
Vor der Treppenlift Montage: Richtig messen
Die Schienen eines Treppenlifts sind individuelle Maßanfertigungen, weil sie sich dem Treppenverlauf exakt anpassen müssen. Um das zu gewährleisten, misst ein Mitarbeiter des Herstellers die jeweilige Treppe vor der Montage aus. Das geschieht bei geraden Treppen einfach per Maßband, bei gewundenen Treppen werden Markierpunkte auf die Stufen geklebt und man setzt ein modernes Foto-Messsystem ein. Wichtig sind Details wie Handläufe, die lichte Höhe des Treppenraumes oder ob sich Türen in der Nähe des Treppenabsatzes befinden.
Unter den gewonnenen Maßgaben können die Liftschienen gefertigt werden. Der Aufwand für diesen Schritt bestimmt auch die Lieferzeit des Treppenlifts: Während gerade Lifts nach 2 bis 3 Wochen beim Kunden ankommen, brauchen Hersteller für Kurvenlifts meist 4 bis 5 Wochen Lieferzeit. Nach Anlieferung aller Einzelteile beim Kunden wird der Treppenlift schließlich montiert.
Wie läuft die Treppenlift Montage ab?
Hier bestehen zwei mögliche Grundvoraussetzungen: Entweder bringt der Monteur die Teile des Lifts mit oder sie werden dem Kunden vorab per Spedition geliefert. Die erste Lösung ist deutlich angenehmer, da sie im Haus des Kunden keinen Platzmangel erzeugt oder Verpackungsmaterial zurücklässt. Wenn die Treppenlift-Komponenten vor Ort sind, funktioniert die Montage wie folgt:
Schritt 1: Montage der Schienen
Als Erstes bringt der Monteur die Schienen des Lifts auf der Treppe an. Bei einem klassischen Modell, dessen Stützen mit den Treppenstufen verschraubt werden, müssen für diesen Arbeitsschritt etwa zwei Stunden eingeplant werden. Alternativ kann auch eine Verschraubung an der Wand erfolgen.
Schritt 2: Lift an die Stromversorgung anschließen
Nach dem Aufbau schließt der Monteur den Treppenlift an die häusliche Stromversorgung an und programmiert seine Steuerung. Die Elektro-Installation nimmt etwa eine Stunde Zeit in Anspruch.
Schritt 3: Ausführlicher Funktionscheck
Nach Aufbau und Elektro-Einrichtung unterzieht der Monteur die Anlage einem gründlichen Funktions-Check. In diesem Schritt unternimmt der Fachmann die ersten Probefahrten und prüft, ob Nachjustierungen nötig sind.
Schritt 4: Einweisung des Kunden in die Nutzung
Im finalen Schritt weist der Monteur die Kunden in die Nutzung des Treppenlifts ein. Der Experte erklärt die Bedienung per Tastenfeld oder per Steuerknüppel, beantwortet Fragen und gibt Tipps zur Sicherheit auf der Treppe. Schlussendlich erhält der Kunde noch eine Bedienungsanleitung in Schriftform, in der ungeklärte Fragen später nachgeschlagen werden können.
Welche Optionen bestehen für die Treppenlift Montage der Liftschienen?
Klassischerweise montiert man die Schienen eines Treppenlifts per Ständer auf die Treppenstufen. Der Vorteil: Weder eine geringe Tragfähigkeit der Wand kann den Einbau verhindern noch ein freier Treppenverlauf, der gar nicht an eine Wand angrenzt. Der Nachteil: Wer hochwertige Treppenstufen aus Naturstein oder Echtholz besitzt, muss sie für die Stützen-Variante durch Bohrlöcher beschädigen. Daher bieten viele Hersteller Treppenlift-Modelle an, die das Stufen-Material intakt lassen:
- Wandmontage: Ist die Bausubstanz tragfähig, können Treppenliftschienen direkt an der Wand montiert werden.
- Wandmontage plus Stützen: Hier kombiniert man an der Wand montierte Schienen mit Stützen, die nur auf den Stufen aufsetzen. Der Vorteil: Das Gewicht der Liftanlage kann auf der Treppe verteilt werden.
- Klammer-Befestigung: Hier werden die Stützen nicht mit den Stufen verdübelt, sondern per Klammer nach dem Prinzip eines Schraubstocks an den Stufen fixiert. Diese Methode eignet sich für freitragende Treppen, bei denen ansonsten keine andere Befestigungsmöglichkeit besteht.
- Stützen am Geländer: Falls das Geländer tragfähig genug ist, können auch dort die Stützen der Liftanlage angebracht werden. Auch hier liegen die Stützen auf den Treppenstufen auf, aber benötigen keine Bohrlöcher.
Hinweis: Besondere Montage-Verfahren sind oft teurer
Stützen per Bohrung an den Stufen zu verankern, gehört zur Basis-Version eines Treppenlifts. Alle anderen Montage-Varianten bedeuten einen erhöhten Aufwand, der für den Kunden die Kosten steigen lässt. Wer sein Stufenmaterial erhalten will, muss deshalb mit mindestens 1.000 bis 2.000 Euro Mehrkosten gegenüber dem klassischen Treppenlift rechnen.
Wer übernimmt die Wartung des Lifts nach der Treppenlift Montage?
Für einen sicheren Betrieb empfehlen Fachleute, Treppenlifts im Haus einmal jährlich warten zu lassen. Liftanlagen im Freien sollten sogar zweimal pro Jahr überprüft werden. In der Regel bieten die Hersteller der Liftanlagen ihren Kunden auch Wartungsverträge an. Im Service ist enthalten, dass ein Techniker die Funktion aller Komponenten prüft, die Liftschienen reinigt und Verschleißteile vor Ort austauscht.
Die erste Wartung nach der Montage kostet den Kunden dabei in der Regel nichts, da sie noch in den Gewährleistungszeitraum fällt. Anschließend werden 100 bis 200 Euro Wartungskosten pro Jahr fällig. Achtung: Wer die Garantieleistung eines Treppenlift-Herstellers in Anspruch nehmen will, muss in der Regel die Wartung durch Fachpersonal nachweisen. Die beste Lösung ist hier eine Zusammenarbeit mit dem Fachhändler, der den Lift auch geliefert hat.
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