Lifttechnik: Ausgeklügelte Lösungen für verschiedene Liftarten
Für den Laien bewegen sich Treppenlifts, Hublifts und Homelifts wie von Zauberhand – doch dahinter steckt eine ausgeklügelte Lifttechnik. Diese fällt je nach Art des Lifts individuell aus. Doch welche Elemente gehören dazu? Wie funktionieren diese genau und was ist dabei am Ende wichtig für den Nutzer? In diesem Ratgeber wird die Lifttechnik etwas genauer erklärt, um Nutzern einen Überblick zu verschaffen.
Liftschienen und Antrieb – das Herzstück der Treppenlift-Technik
Das zentrale Element eines Treppenlifts sind die Schienen, an denen er sich bewegt. Da sie dem Treppenverlauf parallel folgen, werden sie als Maßanfertigung an jede Treppe individuell angepasst. Je nach Treppenverlauf und Nutzergewicht stehen zwei Systeme zur Auswahl:
- 1-Schienen-Systeme: Hier bewegt sich der Lift an einer einzelnen Schiene entlang, die gleichzeitig für den Antrieb und die Führung genutzt wird. Der Antrieb erfolgt bei geraden Treppenverläufen meist durch eine Zahnstange und Zahnräder, die von einem Elektromotor angetrieben werden.
- 2-Schienen-Systeme: Hier verlaufen zwei Schienen parallel, wobei eine den Antrieb enthält und eine für die Führung verantwortlich ist. Zwei-Schienen-Modelle arbeiten mit einem Traktionsantrieb, bei dem die Energie des Elektromotors zwei Rollen entlang der unteren Antriebsschiene bewegt. Zwei Führungsrollen an der oberen Schiene übernehmen die Führung.
Vor- und Nachteile der Systeme
1-Schienen-Systeme
Vorteile | Nachteile |
Günstigere Lösung | Begrenzung des Maximalgewichts auf 125 bis 150 kg |
Schnellerer Einbau | Nicht für kurvige Treppenverläufe gedacht |
2-Schienen-Systeme
Vorteile | Nachteile |
Transportgewicht von bis zu 300 kg möglich | Teurere Lösung |
Für kurvige Treppenverläufe geeignet | Aufwendigerer Einbau |
Wichtig für den Nutzer: Steuerung und Sicherheit der Lifttechnik
Mehr als die technischen Feinheiten des Antriebs stehen für den Liftnutzer die leichte Bedienbarkeit und der Sicherheitsfaktor im Zentrum. Dafür sind folgende Elemente entscheidend:
- Steuerung des Lifts
Treppenlifts lassen sich über mehrere Bedienelemente steuern, was die Nutzung im Alltag erleichtert. Am Sitz selbst befindet sich ein Joystick oder Schalter, über den der Fahrer die Fahrt startet und stoppt. Gleichzeitig lässt sich der Lift über ein Bedienpanel an der Wand sowohl am oberen wie auch am unteren Treppenaufgang fernsteuern. Schließlich bieten viele Modelle auch die Option, den Lift über eine Fernbedienung in die gewünschte Etage zu rufen.
- Sicherheits-Elemente
In verschiedenen Fällen bricht der Treppenlift seine Fahrt sofort ab. Zum einen setzt der Fahrer den Sitz per Totmannsteuerung in Fahrt. Das bedeutet: Sobald der Nutzer seinen Finger vom Schalter nimmt, hält der Sitz an. Zum anderen stoppt der Sitz, wenn seine Sicherheitssensoren ein Hindernis berühren. Damit verhindert das System, das Personen und Tiere auf der Treppe angefahren werden bzw. Gegenstände heruntergestoßen.
Ein Sensor unter der Sitzfläche registriert, dass der Fahrer sich beim Start richtig hingesetzt hat, damit der Lift nicht zu früh losfährt. Zusätzlichen Schutz gegen das Herunterrutschen von der Sitzfläche bieten Beckengurte, 5-Punkt-Gurte und Fußgurte. Die Abdeckung der Liftschienen verhindert, dass sich die Kleidung des Fahrers im Antrieb verfängt.
Wichtig im Mehrfamilienhaus: Schutz vor unbefugter Nutzung
Ein Treppenlift lässt sich durch einen Schlüssel stilllegen, sodass Unbefugte ihn nicht nutzen können. Insbesondere im Mehrfamilienhaus, in dem unter Umständen auch Kinder leben, beugt man auf diese Weise möglichen Unfällen und unsachgemäßer Nutzung vor.
Was gehört noch zur Lifttechnik beim Treppenlift?
Auch im Sitzteil des Treppenlifts stecken wichtige Funktionen:
- Sitz: Der Sitz eines Treppenlifts ist drehbar, um dem Nutzer einen sicheren Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Beim Einweg-Drehsitz lässt sich der Sitz in der oberen Treppenetage von der Treppe wegdrehen, um zu verhindern, dass der Aussteigende bei einem Sturz die Treppen hinunterfällt. Ein Zweiweg-Drehsitz lässt sich auch am unteren Treppenende vom Treppengang abwenden, um den Ausstieg bequem zu gestalten. Beide Modelle verfügen über eine hochklappbare Sitzfläche, die im Ruhezustand Raum spart. Im Idealfall kann der Nutzer die Sitzfläche in der Höhe verstellen – auf diese Weise können auch mobile Rollstuhlfahrer auf den Treppenlift umsteigen.
- Armlehnen: Auf seitlichen Armlehnen kann sich der Nutzer bequem abstützen, sodass auch instabile Liftnutzer dagegen geschützt sind, seitlich herunterzukippen. Wie die Sitzfläche lassen sich auch die Armlehnen hochklappen – entweder elektrisch oder manuell. Gerade bei Armlehnen, die in den Raum ragen, ist dies zudem eine weitere Platzersparnis.
- Fußteil: Indem der Fahrer seine Füße abstellen kann, ist er zusätzlich gegen ein Rutschen von der Sitzfläche gesichert. An der Fußstütze sind Sensoren angebracht, die den Lift stoppen, wenn er ein Hindernis auf der Treppe berührt.
Welche Lifttechnik nutzen Plattformlift, Hublift und Homelift?
Während ein Plattformlift wie ein Treppenlift an Schienen läuft, kommen bei Hublifts und Homelifts häufig Spindeln zum Einsatz, an denen sich die Förderplattform in die Höhe schraubt. Auch Seilzüge und hydraulische Antriebe sind möglich. Die Energie erhalten jedoch sämtliche Modelle durch einen Elektromotor, der über das häusliche 230-V-Netz versorgt wird. Vor einem Stromausfall müssen sich Nutzer dennoch nicht fürchten: Viele Modelle verfügen über einen Akkubetrieb oder eine Notversorgung für den Ernstfall. So ist eine durchgehende Funktionalität also auch bei entsprechenden Problemen gegeben.
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