Knieschmerzen beim Treppensteigen: Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

Arthrose gilt als weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Ab dem Seniorenalter nimmt ihr Auftreten laut Angaben des Robert-Koch-Instituts deutlich zu: Knapp die Hälfte aller Frauen über 65 Jahren und ein Drittel der gleichaltrigen Männer sind erkrankt. Dabei betreffen die Beschwerden in 53 Prozent der Fälle die Knie der Betroffenen. Die Folge: Treppensteigen wird für diese Menschen zur schmerzhaften Angelegenheit. Was können Betroffene tun, um dennoch mobil zu bleiben?

Knieschmerzen: Das sind mögliche Ursachen

Beim Sport, beim Gehen und beim Aufstehen wirken große Lasten auf das menschliche Kniegelenk ein. Wer joggt, lässt bei jedem Schritt etwa sein dreifaches Körpergewicht auf seine Knie prallen. Kein Wunder, dass die sensiblen Gelenke vielen älteren und jüngeren Menschen Probleme bereiten. Mediziner machen hierfür folgende Ursachen verantwortlich:

  • Verletzungen: Durch Stürze oder beim Sport ziehen sich manche Menschen Verletzungen an Kreuz- oder Seitenbändern sowie am Meniskus zu. Diese Traumata erzeugen akute Schmerzen und klingen bei den Patienten oft lange nach. Verletzungen können auch eine dauerhafte Instabilität des Kniegelenks zufolge haben, die beim Treppensteigen stört. Entsprechende Verletzungen begünstigen mitunter auch das Auftreten von Arthrose.
  • Überlastung der Patellasehne: Unter diesem Symptom leiden häufig Sportler wie Fußballer, deren Knie raschen und häufigen Richtungswechseln unterworfen sind. Die Schmerzen treten häufig mittig unterhalb der Kniescheibe auf.
Knieschmerzen beim Treppensteigen: Das sind mögliche Ursachen
  • Entzündungen: Schleimbeutelentzündungen, bakterielle Entzündungen und Sehnenentzündungen erzeugen beim Betroffenen starke Schmerzen im Knie, die Bewegungen beinahe unmöglich machen. Der Auslöser liegt meist in einer physischen Überbelastung des Knies.
  • Arthrose: Bei dieser Krankheit baut sich die Knorpelsubstanz im Kniegelenk so weit ab, dass schmerzhafte Reibung zwischen den Knochen besteht. Allgemein betrachtet man Arthrose als altersbedingte Verschleißerscheinung. Sie wird jedoch auch begünstigt durch Sport, Rheuma und Übergewicht.

Gut zu wissen:

Gerade langfristig verbleibende Symptome können dafür sorgen, dass die Mobilität mit der Zeit eingeschränkt wird. Hier sollten Betroffene irgendwann auch über dauerhafte Lösungen wie einen Treppenlift nachdenken.

Knieschmerzen beim Treppensteigen – was tun?

Knieschmerzen beim Treppensteigen – was tun?

Belastungen, die Schmerzen im Knie hervorrufen, sollten Betroffene natürlich vermeiden. Dennoch ist es nicht zielführend, das Bewegungspensum komplett zurückzufahren. Immerhin profitieren gerade Senioren stark davon, wenn sie ihre Muskelsubstanz durch Training vor dem Abbau schützen. Sportliche Betätigung gilt unter Medizinern als eines der wichtigsten Mittel, um die Mobilität im hohen Alter so lange wie möglich zu erhalten. Doch wie funktioniert der Erhalt der Beweglichkeit, wenn das Knie schmerzt?

  • Eine Diagnose einholen

Betroffene sollten zunächst beim Hausarzt und dann gegebenenfalls beim Facharzt die Ursache ihrer Knieschmerzen abklären lassen. Der Fachmann kann Empfehlungen zum Verhalten im Alltag aussprechen sowie Hilfsmittel und Medikamente verordnen.

  • Gelenkschonende Sportarten

Wer sich gelenkschonend bewegt, erhält seine Muskelsubstanz und seine Kraft. Das gelingt zum Beispiel mit Schwimmen, Aqua Gymnastik oder Radfahren, vorausgesetzt das Fahrrad ist ergonomisch optimal auf den Fahrer eingestellt. Andernfalls kann auch das Radfahren die Knie ungünstig belasten.

Knieschmerzen beim Treppensteigen:
  • Belastungen im Alltag meiden

Wer unter Knieschmerzen leidet, sollte Bewegungen vermeiden, die sie provozieren. Haltungen in der Hocke sind hier genauso ungünstig wie das lange Sitzen oder das Tragen von schweren Gegenständen.

  • Übergewicht abbauen

Jedes Kilogramm Körpergewicht, das über ein Normalgewicht hinausgeht, belastet empfindliche Kniegelenke überproportional. Besonders ältere Menschen gewinnen an Beweglichkeit und Lebensqualität, wenn sie angesammelte Pfunde mit einer gesunden Ernährungsweise und moderater Bewegung wieder abbauen.

Wie kann Treppensteigen schmerzfrei funktionieren?

Wer tagtäglich eine Treppe in den eigenen vier Wänden nutzt, sollte bei Knieschmerzen folgende Grundregeln beachten:

  • Den Handlauf beim Auf- und Abstieg benutzen, um die Knie weitestmöglich zu entlasten. Wer unter Gleichgewichtsproblemen leidet oder Kraftverlust in den Armen erlebt, sollte einen zweiten Handlauf installieren lassen.
  • Treppennutzer sollten keine zusätzlichen Gewichte tragen, um ihre Knie keiner Mehrbelastung auszusetzen und auf ihre Körperhaltung achten zu können.
  • Treppengänger sollten die Achse ihrer Knie stets nach ihrem zweiten Zeh ausrichten. Dabei führt der Körper, nicht die Knie: Indem man den Oberkörper beim Aufstieg über die nächste nach vorn verlagert, zieht man Knie und Fuß nach. Die Gewichtsbelastung liegt so eher auf den Oberschenkeln und nicht auf dem Kniegelenk.

Der Lift als langfristige Lösung?

Bei Knieschmerzen gilt: Durchhalten erzeugt keine Besserung, sondern führt zu mehr Schmerzen. Wer beim Treppensteigen dauerhaft Beschwerden hat, sollte deshalb über eine passende Lift-Lösung nachdenken. Ein Treppenlift lässt sich beispielsweise an beinahe jede Treppe montieren und erlaubt das Auf- und Abfahren in bequemer Sitzhaltung.

Die Voraussetzung: Der Nutzer sollte sich schmerzfrei hinsetzen können und im Sitzen keine Knieschmerzen verspüren. Falls die erforderlichen Bewegungen schwerfallen, bieten ein Hublift oder ein Homelift die Alternativlösung. Hier fährt der Nutzer im Stehen, nachdem er die stufenlose Plattform betreten hat. Treppenlifts für gerade Treppenaufgänge sind bereits ab 4.500 Euro erhältlich, während der Einbau eines Homelifts durchaus 20.000 Euro kosten kann. Welche Lösung im Einzelfall passt und ob Zuschüsse aufgrund eines Pflegegrades möglich sind, lässt sich gemeinsam mit dem behandelnden Arzt, der Krankenkasse, der Pflegekasse und dem Lift-Hersteller bestimmen.

Knieschmerzen beim Treppensteigen: Der Lift als langfristige Lösung?