Lichtklingel: Die visuelle Alternative zur herkömmlichen Türklingel

Türklingel, Telefonklingel, Autohupe und Sirenenlärm – akustische Signalgeber prägen unseren Alltag. Doch auch auf Lichtzeichen sind Menschen gepolt, wie Ampeln und Blaulicht demonstrieren. Gewohnte Audio-Signale sofort wahrzunehmen, kann Senioren mit steigendem Lebensalter Probleme machen. Laut Statistik leiden rund ein Fünftel der Menschen ab 65 Jahren sowie 36 Prozent der Menschen ab 74 Jahren an Schwerhörigkeit.

Mediziner vermuten hinter dieser Statistik eine weit höhere Dunkelziffer, da sich Betroffene aus Angst vor Stigmatisierung ungern zu ihren Beschwerden bekennen. Um den Alltag von Menschen mit Hörproblemen zu erleichtern, lassen sich Akustiksignale wie die Türklingel einfach mit Lichtsignalen nachrüsten. Von dieser Lösung können zudem auch viele andere Personen profitieren. Doch wie funktionieren Lichtklingeln genau und was sollten Betroffene vor dem Kauf und Einbau beachten?

Für wen ist eine Lichtklingel geeignet?

Eine Türklingel, die Lichtsignale anstatt von Tönen erzeugt – dieses Hilfsmittel ordnen die meisten Menschen spontan dem Wohnumfeld von Gehörlosen und Schwerhörigen zu. Doch im Alltag profitieren auch andere von einer Klingel mit optischem Signal: etwa Eltern mit Babys und Kleinkindern, die den Mittagsschlaf ihres Nachwuchses nicht gestört wissen wollen, oder Berufstätige, die im Home-Office mit Kopfhörern arbeiten. Mit wenig Nachdenken lassen sich etliche Fälle finden, in denen eine optische Klingel ihre Vorteile ausspielt: z.B. für den Musiker im hauseigenen Tonstudio, den Sportler, der beim Workout im Wohnzimmer über Ohrstöpsel seine Playlist hört, oder den Hundehalter, dessen Vierbeiner das Türklingeln jedes Mal mit nervtötendem Bellen quittiert.

Die möglichen Nutznießer im Überblick:

  • Personen mit Schwerhörigkeit
  • Eltern mit kleinen Babys
  • Berufstätige im Homeoffice
  • Musiker mit eigenem Tonstudio
  • Hundehalter
Für wen ist eine Lichtklingel geeignet?

Welche Möglichkeiten bestehen für den Einbau einer Lichtklingel?

Wer seine Türklingel in Zukunft nicht mehr hören, sondern sehen will, hat folgende Möglichkeiten:

  • Bestehende Klingelanlagen nachrüsten

Die klassische Türklingel schließt beim Drücken einen Stromkreis, der seinerseits den Ton erklingen lässt. Für Schwerhörige lässt sich dieses System aufrüsten: Ein Elektriker tauscht den Tongeber der Klingel gegen eine Einheit mit extra lautem Klingelton aus, der von Lichtblitzen begleitet wird. Mit Rücksicht auf die Nachbarn lässt sich der Klingelton auch abschalten und der Nutzer verlässt sich allein auf das visuelle Signal. Der Nachteil: Wird nur ein Signalgeber zentral im Hausflur montiert, kommt es vor, dass Nutzer das Lichtsignal übersehen, wenn sie sich in einem entfernten Teil der Wohnung aufhalten oder die Zimmertüren geschlossen haben. Dies dürfte sogar relativ häufig der Fall sein.

  • Funkklingel mit optischem Signal

Funkklingeln sind unabhängig von bestehenden Türklingelsystemen. Der Vorteil: Hier wird kein Elektriker gebraucht – der Nutzer kann die Klingel und die Empfänger selbst dorthin anbringen, wo es ihm sinnvoll erscheint. Die Klingel-Einheit einer Funkklingel wird meist per Batterie mit Strom versorgt, während die Empfänger in Steckdosen platziert werden. Im Idealfall steuert eine Klingel gleich mehrere Signalgeber an, die der Nutzer auf mehrere Räume im Haus verteilen kann. Die Empfänger erzeugen das optische Signal mit LEDs, zum Beispiel durch ein farbiges Aufleuchten in Rot oder Grün.

Experten-Tipp:

Wer sich ein Smart-Home-System installieren lässt, sollte mit dem Anbieter besprechen, ob hier die Möglichkeit besteht, die Türklingel mit Blitzlampen zu koppeln. Auch hier ist das Zuschalten mehrerer Geräte kein Problem, sodass Signalgeber an allen gewünschten Stellen im Haus angebracht werden können.

  • Optische Telefonklingel für das Smartphone

Wer sich nicht durch das Handyklingeln stören lassen will oder es aufgrund von Hörproblemen nicht wahrnimmt, stellt sein Smartphone auf Vibrations-Modus. Das Problem: Wenn der Nutzer das Gerät nicht am Körper trägt, kann auch das Erschütterungs-Signal im Alltag untergehen. Doch jeder Handynutzer kann sein Telefon mit wenig Aufwand durch ein optisches Signal aufrüsten. Dabei verwandelt sich der LED-Blitz der Handykamera quasi in eine Lichtklingel. Bei einem iPhone lässt sich dieser Modus einfach in den Einstellungen aktivieren. Neuere Android-Geräte bieten diese Option ebenfalls an; für ältere Modelle gibt es passende Apps, die den Blitz-Alarm ermöglichen.

Die Lösung für Spaziergänge oder Aufenthalte im Garten

Smart-Home-Klingelsysteme bieten auch die Möglichkeit, die Türklingel quasi auf das Smartphone umzuleiten. Bei einer Video-Türklingel mit Sprechanlage besteht dann sogar die Möglichkeit, mit dem Klingelnden zu sprechen, wenn man sich nicht zuhause aufhält. Senioren und Personen, denen das zu kompliziert ist, verlassen sich auf tragbare Lichtsignalgeber für das Handgelenk. Je nach System und gekoppelten Geräten alarmieren diese Helfer, wenn es klingelt, wenn ein Baby schreit oder wenn ein Rauchmelder losgeht.

Die Lösung für Spaziergänge oder Aufenthalte im Garten

Andere Helfer mit Lichtsignal: Auch für die Sicherheit relevant

Nicht nur die Türklingel ist ein Audio-Signal, dass sich für mehr Barrierefreiheit und zusätzlichen Komfort visuell ergänzen lässt. Sinnvoll ist ein zusätzliches Lichtsignal auch für Rauchmelder – insbesondere dann, wenn Hausbewohner in zunehmendem Alter weder den Signalton noch den Rauchgeruch schnell wahrnehmen, oder wenn sie vollständig gehörlos sind. Spezielle Licht-Rauchmelder senden Stroboskop-Lichtblitze aus und versetzen ein angeschlossenes Vibrationskissen in Schwingung, das zusätzlich Aufmerksamkeit erregt. Auf diese Weise lässt sich die Sicherheit in den eigenen vier Wänden noch einmal deutlich erhöhen.