Treppenlift mieten: sinnvoll, oder nicht?
Mit fortschreitendem Alter steigt das Risiko regelmäßig, dass Senioren auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Zusätzlich kann auch ein Unfall dazu führen, dass jüngere Menschen dieses Schicksal ereilt. In Deutschland sind insgesamt ca. 1,6 Millionen Menschen auf einen Rollstuhl angewiesen. Hinzu kommt, dass im Alter das Treppensteigen generell schwerer fällt. Wer hier nicht rein ebenerdig wohnt, ist über kurz oder lang auf einen Treppenlift angewiesen. Da die Anschaffungskosten sich hierbei jedoch durchaus auf einem hohen Niveau bewegen, existiert zudem die Möglichkeit, einen Treppenlift zu mieten. Doch lohnt sich das wirklich? Und wenn ja, in welchen Fällen?
Treppenlift mieten: Ist das möglich?
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass es heute sehr viele Mietangebote für Treppenlifte gibt. Diese unterschieden sich sowohl in Bezug auf die Leistungen als auch hinsichtlich des Preises. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich die einzelnen Angebote genau anzuschauen.
Folgende Faktoren erweisen sich dabei als wichtig:
Monatsrate
Die Monatsmiete für den Treppenlift stellt das wichtigste Kriterium dar. Hier variieren die Preise zwischen 50 und 200 Euro pro Monat. Doch Achtung: Die Kosten sollten niemals isoliert betrachtet werden.
Es ist immer wichtig, auch gleichzeitig die anderen Modalitäten und Leistungsmerkmale unter die Lupe zu nehmen. So kommen in vielen zur Monatsrate auch noch Einmalkosten für die Montage sowie die Anpassung des Lifts an die individuellen Gegebenheiten vor Ort hinzu.
Mindestmietdauer
Einen weiteren Aspekt, der die Gesamtkosten mitbestimmt, stellt die Mindestmietdauer dar. In vielen Fällen müssen Nutzer hier mit einer Zeitspanne von 2-3 Jahren rechnen. Einige Anbieter stellen jedoch auch die Möglichkeit zur Verfügung, nur für 6-12 Monate einen Treppenlift zu mieten.
Leistungen
Im Normalfall sind die Wartung sowie etwaige Reparaturen im Preis mit inbegriffen. Wer jedoch einen 24-Stunden-Service beim Kundendienst in Anspruch nehmen möchte, muss diesen meistens gegen einen Aufpreis hinzubuchen. Darüber hinaus stellt sich die Frage: Ist die spätere Demontage ebenfalls Teil des Angebots oder fallen auch hierfür zusätzliche Kosten an?
Wer diese Faktoren im Blick behält, kann am Ende ein gutes Angebot für eine Treppenlift-Miete einholen.
Wichtig: Angebote vergleichen
Bevor sich Nutzer für einen Treppenlift zur Miete entscheiden, sollten sie immer verschiedene Angebote checken. Der Kosten- und Leistungsvergleich sorgt am Ende dafür, dass eine fundierte Entscheidung getroffen werden kann.
Treppenlift mieten: Vor- und Nachteile im Überblick
Einen Treppenlift zu mieten, hat einige unschätzbare Vorteile. Im Gegenzug müssen jedoch auch gewisse Nachteile in Kauf genommen werden. Hier eine Übersicht:
Vorteile
- Zu Beginn deutlich geringere Investition nötig
- Überschaubare Kosten während der Mietdauer
- Gewährleistung und Reparaturen während der Mietdauer
- Häufig kostenfreie Demontage nach Ende der Laufzeit
Nachteile
- Dauerhafte Mietkosten übertreffen irgendwann den Kaufpreis
- Sonderformen des Treppenlifts werden nur selten angeboten
Wann lohnt sich die Miete im Gegensatz zum Kauf?
Die Miete eines Treppenlifts lohnt sich oft nur bei vorübergehenden Einschränkungen der eigenen Mobilität. Mit der Zeit schwenkt der Kostenvorteil zu Beginn nämlich mehr und mehr in einen Kostennachteil um. Schließlich muss für den Treppenlift dauerhaft Miete gezahlt werden. Bei einem Kauf wird hingegen nur einmal der Kaufpreis fällig. Wer also dauerhaft einen Treppenlift benötigt, sollte lieber auf einen Kauf setzen.
Dies zeigt sich an einer einfachen Kostenrechnung:
| Kauf eines Treppenlifts | Miete eines Treppenlifts | |
| Einmalkosten zu Beginn | 8.000 Euro | 3.000 Euro |
| Miete pro Monat | – | 99 Euro |
| Reparaturkosten pro Jahr (Kalkulation) | 100 Euro | – |
| Gesamtkosten nach 12 Monaten | 8.100 Euro | 4.188 Euro |
| Gesamtkosten nach 24 Monaten | 8.200 Euro | 5.376 Euro |
| Gesamtkosten nach 36 Monaten | 8.300 Euro | 6.564 Euro |
| Gesamtkosten nach 48 Monaten | 8.400 Euro | 7.752 Euro |
| Gesamtkosten nach 60 Monaten | 8.500 Euro | 8.940 Euro |
Tabelle 1: Beispielhafte Gegenüberstellung zwischen Kauf und Miete eines Treppenlifts (Zahlen sind nur beispielhaft und können im Einzelfall abweichen)
In diesem Beispiel setzt der Kipppunkt der Kosten nach 4 Jahren ein. Nach diesem Zeitraum ist der Kauf günstiger als die Miete. Das Beispiel zeigt deutlich, dass eine Langzeitmiete am Ende deutlich teurer ausfällt als der Kauf eines Treppenlifts.
Wussten Sie schon?
Alternativ zur Miete eines Treppenlifts kann es sich auch lohnen nach gebrauchten Modellen für den Kauf Ausschau zu halten. Diese sind oft signifikant günstiger als Neu-Modelle und bringen keinerlei laufende Kosten mit sich. Lediglich ein etwas höhere Reparaturaufwand sollte einkalkuliert werden.
Lässt sich die Miete eines Treppenlifts durch Fördermittel vergünstigen?
Fördermittel und Zuschüsse von Versicherungen sind auch bei der Miete eines Treppenlifts möglich. Liegt ein Pflegegrad vor, lässt sich ein Zuschuss von der Pflegeversicherung von bis zu 4.000 Euro einholen. Dies gilt vor allem für die Anpassung und den Einbau der Schienen. Sollte die Mobilitätseinschränkung durch einen Arbeitsunfall verursacht worden sein, können auch bei der gesetzlichen Unfallversicherung Zuschüsse angefragt werden. Ob sich die Pflegeversicherung am Ende auch an den Mietkosten beteiligt, hängt vom Einzelfall ab. Hier sollten Betroffene auf jeden Fall anfragen und Zusagen immer schriftlich anfordern. Ansonsten kann es passieren, dass sie letztlich auf den Kosten selbst sitzen bleiben.
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